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Gesangstraining

Auch im März 2007 fand Musicando statt, das jährliche Musiker-Treffen
des deutschen Yamaha-Keyboard Internet-Forums.

Sir Danny

Damals war "VoiceOnStage"mit dem
Geschäftsführer/Gesangscoach
Danny Lattrich inkl. Team dabei.
(Homepage: www.voiceonstage-hd.de )

Er zeigte uns Musikern sehr kompetent
und mitreissend, wie man mit dem
Powervoice- Prinzip aus seiner Singstimme
noch mehr herausholen kann - besonders in
Punkto Kräftigkeit und Tonumfang.

Dies haben wir in den zwei Tagen gelernt:


Einatmen

Grundsätzlich nur durch den Mund einatmen,
Dabei an einen tiefen Ton denken. Dies sorgt für einen
offenen Hals, der beim Einatmen genug Luft durchlässt.

Beim Einatmen muss die Bauchmuskulatur locker sein,
sonst kann das Zwerchfell die Organe nicht wegdrücken.
Der Platz wird jetzt für die einströmende Luft benötigt.

Die Luft grundsätzlich nicht in die Brust, sondern
in den Bauch atmen.
Die Schultern gehen beim Einatmen weder hoch,
noch weitet sich der Brustraum.
Sondern: Der Bauchraum wölbt sich merklich vor.


Deutlich fühlbare Bauchatmung

Besonders gut merkt man dies, wenn man die Hände auf den Bauch legt.
Am besten kontrolliert man das vor dem Spiegel.
Vorsicht! Nicht im Hohlkreuz stehen!
Dadurch geht Resonanzraum und Spannung verloren!

Bei schnellen Sing-Passagen wird zwischendurch
nicht ausgeatmet, sondern nur der Luftspeicher aufgefüllt.
Ausgeatmet wird dann eh durch das Singen.


Stütze

Die Bauchmuskulatur wird direkt nach dem Einatmen angespannt,
der Bauch bleibt also draussen.
Dadurch wird das Zwerchfell unten gehalten und kann nicht mehr
unkontrolliert nach oben entweichen.

Dieses Anspannen der Bauchmuskulatur kennt man auch
unter dem Begriff "Stütze".

Eine gute Übung ist, nach dem Einatmen erst einmal zwei Sekunden
in der Stütze zu verharren, bevor man den ersten Ton singt.
Das schärft das Bewusstsein für diesen Vorgang und hilft,
die Töne präziser zu singen.

Zitat Danny: "Die Pause ist für einen kernigen Toneinsatz wichtig".

Eine gute Übung für die Bauchatmung:
 
  • Auf den Rücken legen, Beine eventuell etwas anwinkeln,
    damit man nicht im Hohlkreuz liegt
  • Schweren Gegenstand auf den Bauch legen, eventuell festhalten
  • Die Luft wie Spaghetti einschlürfen, der Bauch muss sich jetzt hochwölben
  • Bauchmuskulatur anspannen
  • Hals hin- und herdrehen, damit er locker bleibt
  • Sprechen ... oder eine Stufe schwieriger: Singen

Die Einatmung nicht abrupt unterbrechen.


Singen

Gesungene Töne werden wesentlich raumgreifender, wenn man
möglichst viel Resonanzraum des restlichen Körpers miteinbezieht.

Das fängt bei der Gesichtsmuskulatur an.

Je härter die Wände der Mundhöhle sind, desto kräftiger
wird der gesungene Ton sein.

Das heisst, dass man beim Üben eine übertriebene Mimik
einsetzen sollte, um möglichst viele Gesichtsmuskeln
miteinzubeziehen.

In folgendem Foto sieht man die angespannte Muskulatur
recht gut.

 Angespannte Gesichtsmuskulatur

Übung:
Extrem grinsen, Mund dabei öffnen, Unterkiefer leicht nach vorn.

Dabei vorstellen, man würde gleich in ein dick belegtes
Brötchen beissen.
An diese Mundhaltung in Zukunft beim Singen denken.
Besonders hohe Töne brauchen viel Platz! Also Mund auf!

Aufpassen, dass die Zunge nicht nach hinten rutscht.
Dadurch verengt sich der Platz im Rachenraum,
was sich sehr hörbar auf den Gesang auswirkt.

Übung:
Zunge gegen untere Schneidezähne pressen...

... und dabei immer an Folgendes denken:
 

Den Hals locker lassen:
Dadurch kann die Luft besser passieren.
Viele Sänger sind sich nicht bewusst, wie verkrampft Rumpf
und Kopf durch die angespannte Halsmuskuatur miteinander
verbunden sind.
Das hört man den gesungenen Tönen an.

Deshalb:
Kopf während Atmung und Singen seitlich
(nicht vor und zurück) bewegen!!!
Z.B. eine Acht mit dem Kopf vollführen.

Am Besten beim Singen einmal in den Spiegel schauen
oder jemanden bitten, das Singen zu filmen.
Das wirkt eventuell Wunder! ;-)

Hals locker... und freundlicher!

Nach der allgemeinen Motivation, zu lachen:

Na also... es geht doch!

Beim Üben zuhause empfiehlt es sich, dabei herumzugehen,
um schön locker zu bleiben.

Je höher der Ton, desto gespannter sollte die Zunge sein.
Die Zungenmuskulatur trainiert man z.B., indem man die Zunge
mehrere Male so weit wie möglich herausstreckt.

Der gesungene Ton wird klarer, wenn man ihn "über den
harten Gaumen schickt."
Dazu vorstellen, dass die Töne an den oberen Schneidezähnen
herausgezogen werden sollen.

Weiteren Resonanzraum gewinnt man dazu, wenn man das
Gaumensegel aufstellt.
Damit sperrt man den Zugang zum Nasenresonanzraum.

Dazu eine Übung:
Gääääääääähnen, und am besten vor dem Spiegel beobachten,
wie das Zäpfchen nach oben geht.

Je mehr Körpermuskulatur beim Singen eingesetzt wird,
desto besser.

Gerade bei hohen Passagen ist es z.B. äußerst hilfreich,
eine Faust in die andere Hand zu legen und kräftig
zusammenzupressen.

Oder man hakelt die Hände ineinander und zieht sie auseinander.

Erstaunlich ist, dass man durch solch eine Kraftanstrengung
schnell ein paar Halbtöne höher kommt als gewöhnlich.
Auch hier gilt das anfangs fast Unmögliche:

Den Hals locker lassen!

Grundsätzlich beim Singen den Kopf unten halten,
ganz besonders bei hohen Tönen.

Sehr gut so!

Erstaunlich:
Der Einsing- Effekt hält den ganzen Tag an, solange man nicht
zwischendurch ein Nickerchen macht.
Theoretisch könnte man sich also morgens oder auf der Fahrt
zum Gig einsingen, und die Stimme ist dann für den Auftritt
bestens gerüstet.


Mundhygiene:

Dies ist vielleicht geschmacklich nicht Jedermanns Sache,
soll aber gut wirken:

1-2 Esslöffel Olivenöl 2-3 Minuten im Mund hin- und herbewegen,
nicht schlucken.
Im Öl werden Krankheitskeime usw. aufgenommen, dieses
deshalb nach dieser Intensiv- Spülung wieder ausspucken.

Räuspern

Wenn man erst mal angefangen hat, mit Räuspern den Schleim
aus dem Rachenraum wegzubekommen, läuft man Gefahr,
dass sich dies zu einem Teufelskreis ausweitet.

Denn man hat dann immer öfter das Gefühl, sich räuspern zu müssen.
Und dies schadet der Stimme! Also besser unterdrücken.

Trinken

Dies ist sehr wichtig, denn es schmiert tatsächlich die Stimme.
Ääääähm... am besten Wasser! ;-))

Und nun viel Erfolg mit eurem kostenlosen,
und dennoch wertvollsten Instrument ...
... eurer Stimme! :-)

Quicktip:

Musicando - das jährliche Treffen des deutschen Yamaha Keyboard Forums.